Nisi. quia Dominus — Ps. CXXIII. (124)

Die klassische Darstellung der Sintflut zeigt einen Bach, der zum Strom angeschwollen <Mensch und Vie mit sich reiß. Einige haben sich ans Ufer gerette, sogar Bäume bestiegen - bei der Sintflut brachte auch das keine Rettung.

„Dann hätte sich über uns ein Wildbach ergossen und die Fluten hätten uns weggespült“. (123; 4)

Der mit acht Versen unter den Wallfahrtsliedern bereits außergewöhnlich lange Psalm 123 scheint inhaltlich unmittelbar am Vorangehen­den anzuschließen. In seiner ersten Hälfte beschreibt er noch einmal in ebenso einfachen wie eindrücklichen Bildern die Notlagen, denen sich das Volk Israel immer wieder ausgesetzt sieht, und in der zweiten dann die ebenfalls immer wieder einsetzende Rettungserfahrung durch Gottes Hilfe: Unsere Seele ist wie ein Sperling (also ein sehr kleiner Vogel, kein mächtiger Adler) dem Netz entkommen.

Dem folgt im zweiten Satz von Vers 7 eine Aussage, die weit über die von immer wiederkehrenden Gefahren und Gefährdungen Israels in die Zukunft worausweist: Irgendwann einmal – so wird Israel sagen können – ist das Netz derer, die uns nachstellen, endgültig zerrissen und wir sind frei!. Die dann in Vers acht folgende folgende feierliche Bekräftigung der Erlösungsgewissheit ist dann auch wieder von der Kirche in ihr offizielles Gebet übernommen worden: Adjutorium nostrum in nomine Domini, qui fecit coelum et terram.

Letzte Bearbeitung: 19. April 2024

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